Donnerstag, 18.10.2012 (ab 21 Uhr):
BORGENINE (OF) – unplugged
No easy-listening
No elevator music
Bei der Musik von Borgenine kommt man um die Worte Authentizität und Melancholie nicht herum. Wobei es sich bei dieser Melancholie nicht um die Art handelt, die zu Depression oder gar Aggression neigt – nein, eher um eine mit einem hoffnungsvollen Funkeln in den Augen; mehr die positive Melancholie, der man sich beizeiten gerne um der seelischen Genesung willen hingibt. So darf man also nicht denken, dass die Musik nur zum Sinnieren bei Kerzenschein geeignet ist. Im Gegenteil. Die Musik von Borgenine lädt ebenso häufig zum Tanz ein, rockt, swingt oder entlockt gelegentlich auch ein Schmunzeln. Eine Show von ihnen gleicht also einem facettenreichen Trip durch das gesamte Spektrum menschlicher Emotionen innerhalb einer angenehmen Melancholie. Emotionale Musik wiederum gibt es sehr häufig. Nur ganz selten allerdings wirkt sie so echt, so wenig aufgesetzt oder gar geheuchelt, einfach so authentisch und wirklich erfahren wie bei Borgenine. Jede Stimmung und Momentaufnahme, die die drei mit ihren Songs, Soundcollagen und Improvisationen kommunizieren und transportieren, ist tatsächlich von ihnen gelebt und bei jeder Aufführung neu empfunden. Damit schaffen sie eine Schnittstelle mit der Gefühlswelt des Zuhörers. Dieser unverfälschte Zugang in die Seele des Publikums eröffnet dort eine Ebene, auf der der Sänger sowohl lyrisch als auch durch seinen variantenreichen Gesang die Kulissen seiner Geschichten zeichnet, und, inspiriert durch Erfahrenes, manchmal auch die Grenzen des Realen aufweicht.
Daniel Cuberos Montoro: Gitarre und Gesang
Robert Nemec: Bass
Ingo Lerch: Schlagzeug
Borgenine myspace