Das Wochenende im Waggon:
Freitag, 09.04.2010, ab 21:00:
KLIRRBAR! Live: MAN MANLY (USA), DJ STINKHEAD (D),
danach: Misanthropy Lounge. Eintritt: 3 Euro
Man Manly
Internationale Experimentalmusik in der KlirrBar
Wenn aus dem Waggon am nächtlichen Flußufer wieder mehr als eigenartige Töne und Geräusche zu hören sind, dann weiß man genau, es ist wieder Zeit für die KlirrBar. Die KlirrBar ist die regelmäßige Veranstaltungsreihe für Experimental und Noise-Musik, die der umtriebige Ton und Performancekünstler Theo Goodman allmonatlich für eine kleine eingeschworene Gemeinde organisiert. Nie weiß man vorher genau was auf einen zukommt, außer, daß die internationalen Gäste der Bar immer anspruchsvolle, mitunter nervenzehrende, oft aber auch humorvolle und mitreißende Klang und Performancekonzepte nach Offenbach bringen.
So auch wenn Reverend Man Manly aus den Staaten zu Besuch kommt. Seines Zeichens ist er Priester der „Church of Noise“, mit der Mission die Welt für das Geräusch an sich zu begeistern. Denn, so führt er auf seiner Seite aus, das Geräusch ist der Ursprung der Musik, der Ursprung von allem. Dazu zeigt er selbsterstellte Videos, die auch im Waggon zu sehen sein werden. An der Materie Interessierte können sich übrigens auf seiner Seite Anleitungen zum Selbstbau von Mikrofonen und speziellen Musikinstrumenten herunterladen! (Georg Klein)
Man Manly
Samstag, 10.04.2010, ab 21:00: EPHEMEROL (FfM)
Eintritt: Spende
Ephemerol
Sie haben schon das Nachtleben mit ihrem experimentellen Krautrock in kosmische Schwingungen versetzt und demnächst auch die Oetinger Villa in Darmstadt. Nur folgerichtig also, dass die Herren von Ephemerol auch das kleine Zentrum für improvisierte Musik aller Arten am Offenbacher Mainufer besuchen, um zwischen meditativen Klängen und treibendem Groove die Stimmung auszuloten. Die Band die ihre Einflüsse zwischen den Melvins, Grand Funk Railroad, Sun Ra, Pierre Henry und David Cronenberg (!) verortet, tritt in klassischer Besetzung mit elektronischem Zusatz auf. Mit ihren langgestreckten, stets nach neuen Ufern suchenden Auftritten haben sie sich unter undogmatischen Musikliebhabern bereits einen festen Ruf erspielt. Zusammenarbeiten einzelner Bandmitglieder mit Größen wie Heiner Goebbels oder Damo Suzuki (Ex-Can) belegen die große stilistische Bandbreite, die bei Ephemerol zu einer faszinierenden und heftigen Mischung zusammenfindet. (Georg Klein)
Ephemerol
Ephemerol Musik zum freien Download
Sonntag, 11.04.2010 21h: THE TRANSISTERS (Ita)
Eintritt: Spende
Ehrenrettung für die Achtziger?
Grandios, was man in Italien aus dem allgegenwärtigen Achtziger Jahre-Revival macht: Als ob man die vielversprechenden Anfänge der New Wave, die damals allzuschnell in modischer Hitparadentauglichkeit weichgespült wurden, jetzt, fünfundzwanzig Jahre später, endlich einlösen wollte. Die Transisters scheinen im Alleingang die Musikgeschichte umschreiben zu wollen, und wenn man bei ihnen reinhört, weiß man, das das nicht unmöglich ist. Eine wütend bis düster austarierte Mischung aus New Wave, Punk, Garageeinflüssen und einem kräftigen aber unpeinlichem Einschlag stark beschleunigter Joy Division schlägt einem da entgegen. Mark E.Smith scheint einem mitunter verschwörerisch aus der Kurve zuzugrinsen und weit hinten haben die Sisters of Mercy das Rennen schon vor dem Start aufgegeben.
Festzuhalten bleibt, dass diese Herren zu wissen scheinen, wie man die obligaten weißen Hemden mit der Achtziger Jahre-Strichkrawatte ordentlich durchzuschwitzen hat! (Georg Klein)
Transisters